Studierendenwerke fordern Bund-/Länder-Zuschüsse für Wohnheime und Mensen

gemeinsame Mahlzeit in einer WG

Berlin, 8. Dezember 2022. Die 57 im Deutschen Studierendenwerk (DSW) zusammengeschlossenen Studierendenwerke fordern ein gemeinsames Bund-Länder-Investitions- und Sanierungsprogramm für ihre Studierendenwohnheime, ihre Mensen und psychosoziale Beratung.

Um weitere Studierendenwohnheime bauen und ihre bestehenden sanieren zu können, veranschlagen die Studierendenwerke für die kommenden drei Jahre staatliche Zuschüsse von Bund und Ländern in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. „Die Studierendenwerke können nur neue Wohnheime bauen und ihre bestehenden sanieren, wenn die Förderung stimmt“, erklärt DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep. „Wir bieten Bund und Ländern den Bau von 25.000 Wohnheimplätzen in den kommenden Jahren an, mittelfristig von 64.000 weiteren Plätzen, wenn es mindestens einen hälftigen öffentlichen Zuschuss gibt. Die andere Hälfte stemmen wir aus Eigenmitteln.“

Für ihre rund 950 hochschulgastronomischen Einrichtungen, darunter rund 400 Mensen, benötigen die Studierendenwerke in den Jahren 2022 bis 2026 staatliche Zuschüsse in Höhe von 1,6 Milliarden Euro.

Postlep: „Vor allem in der Hochschulgastronomie der Studierendenwerke drohen gravierende finanzielle Belastungen. Wir haben einen Investitions- und Sanierungsstau und obendrauf kommt ein höherer Finanzbedarf: Zwar können Mensen und Cafeterien wieder geöffnet werden und die Auslastung steigt wieder, doch von der Vollauslastung ist man vielerorts noch weit entfernt. Die Kostenkalkulationen der Mensa-Essen, die ursprünglich deutlich höhere Gästezahlen zur Grundlage hatten, können wegen der massiven Inflation und des Anteils fixer Personalkosten wirtschaftlich so nicht aufrechterhalten werden.“

Zudem hat sich die Nachfrage der Studierenden nach psychologischer und sozialer Beratung angesichts der multiplen Krisen deutlich verstärkt. Deshalb fordert das DSW Bund und Länder dazu auf, ein Programm „Unterstützung nach Corona für Studierende“ aufzulegen und damit für die kommenden vier Semester bis zu 10 Millionen Euro in die Beratungskapazitäten der Studierendenwerke zu investieren.

Postlep ist überzeugt: „Der Campus der Zukunft muss sozial sein, digital sein – und nachhaltig. Die Studierenden sind in der Krise erst recht auf eine stabile soziale Infrastruktur vor Ort angewiesen.“